23. August 2012

Der Foto-Sarg ist da


Gestern haben wir den Foto-Sarg bekommen, auf den wir ganz gespannt waren. Eine einfache, kostengünstige Idee, die eine sehr flexible, individuelle Gestaltung von Särgen möglich macht. Angehörige können aus einer Vielzahl von Motiven das aussuchen, das sie passend und schön finden. Ebenso können eigene Bilder verwendet und auf den Sarg aufgebracht werden. Weil ich die Sonne, blauen Himmel, Wiesen- und vor allem Mohnblumen sehr liebe, sieht unser Ausstellungsstück so aus.

20. August 2012

Von der Asche zur Urne


Neulich durfte ich einem unserer Lieblings-Friedhofsaufsehr bei den letzten Arbeiten an einer Urne über die Schulter schauen. 

Die Asche ist bereits in die Aschenkapsel gefüllt, der Schamottstein liegt drauf. Er prägt nun noch den Deckel (Lebensdaten, Tag und Ort der Feuerbestatttung) und verschließt die Kapsel fest. Nach dem Säubern kann sie in die Schmuckurne eingesetzt werden.

18. August 2012

Eine bleibende Erinnerung

Heute kam "schöne Post". Ein Anhänger aus Silber in Herzform, in den der Fingerabdruck eines Verstorbenen eingeprägt ist. Diesen nehmen wir im Rahmen der Versorgung mittels Silikon ab und senden ihn dann zu Frank Schöneberg. Er fertigt den 
Schmuck davon, den Angehörige sich wünschen, und schon wenige Tage (ganz selten auch mal wenige Wochen) später, können wir das Schmuckstück übergeben. Es ist einfach, erfodert kein störendes oder gar invasives Handeln am Verstorbenen und ist doch eine ganz besondere, einzigartige Erinnerung, auch etwas "Körperliches", das Angehörigen bleibt.


























Die Kosten für ein solches Schmuckstück hängen davon ab, aus welchem Material der Anhänger sein soll, wie groß er gewünscht und welche Form gewählt wird. Es können auch Ringe, Amulette, Broschen... angefertigt werden. Der Herz-Anhänger auf dem Bild hat nun alles in allem 150 € gekostet.

Mehr darüber hier (siehe "Fingerabdrücke" -> "Galerie"): http://www.totenmasken.org/

Aus einem Telefonat am Freitagabend

Gestern Abend telefonierte ich mit einer alten Dame, eigentlich wegen etwas Organisatorischem, doch dann kamen wir vom Hölzchen aufs Stöckchen. Ihre Gedanken über Religion fand ich schön und weise: "Ich unterscheide zwischen Religion und Institution. Es gibt ein Großes, das können wir spüren und erfahren. Jedes Land und jede Kultur hat diesem Großen einen Namen gegeben. Ganz verschiedene Namen und Bilder für das gleiche Große. Es ist in jedem Baum, in jeder Blume, in jedem Menschen. Und was es im Einzelnen ist, kann unser kleines Hirn nicht fassen."






3. August 2012

Andrea Lotter gewinnt Diakonie Journalistenpreis 2012

















Zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der Diakonie Journalistenpreis in Baden-Württemberg vergeben. Ausgezeichnet für ihre herausragenden publizistischen Leistungen über soziale Themen werden Andrea Lotter, Julia Treptow, Michaela Kölbl, Doris Riedmüller und Jo Frühwirth.

Wir freuen uns sehr, dass Andrea Lotter vom SWR Fernsehen für ihren 45-minütigen Beitrag „Die mit den Toten spricht“ den Preis in der Kategorie Fernsehen erhält.

"Ihr ist es gelungen, den Alltag einer Bestatterin so nachzuzeichnen, dass die Zuschauer trotz des schweren Themas keine Schwermütigkeit befällt. Einfühlsam begleitet Lotter die Protagonistin bei ihren Tätigkeiten und Gesprächen. 
Gewürdigt hat die Jury dabei auch, dass die komplette Produktion des Films vom Drehbuch über die Regie bis zur Kameraführung von einer einzelnen Person geleistet wurde."
Quelle: Diakonie Baden-Württemberg

Der Film lief am Karfreitag, 6.4.2012, um 19 Uhr und ist im Laufe des Jahres 2011 entstanden. Andrea Lotter begleitete uns viele Monate lang bei unserer Arbeit, traf sterbende, verstorbene und trauernde Menschen, brachte sie und ihre besonderen Lebensphasen ins Bild.
Die Preisverleihung findet am 11. Oktober 2012 in Karlsruhe statt.

Mehr zu den Preisträgern und Ihren Arbeiten finden Sie hier.